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Auch die Städte Ennepetal und Hamm passen sich an Klimawandelfolgen an

Zwei weitere Städte in NRW starten mit dem European Climate Adaptation Award (eca)

© Mady Olonscheck

Aufgrund der sehr guten Erfahrungen von Ennepetal und Hamm mit dem European Energy Award (eea) wollten die beiden Städte zu den ersten Kommunen gehören, die auch am Pendant für die Klimafolgenanpassung, dem European Climate Adaptation Award (eca), teilnehmen.

Frau Dr. Cordula Tomaschewski vom Umweltamt der Stadt Ennepetal berichtet: „Da wir sehr gute Erfahrungen im Rahmen des eea-Prozesses mit der Form des Qualitätsmanagementverfahrens gemacht haben, beabsichtigen wir neben dem seit zehn Jahren kontinuierlich durchgeführten eea-Prozess zusätzlich auch den eca in unserer Kommune einzuführen und Synergien zu nutzen.“

Denn, so ist sich Herr Klaus Lindner, Zuständiger für die Umweltplanung in der Stadt Hamm, sicher: „Die Klimafolgenanpassung wird insbesondere für die Bevölkerung eine große Bedeutung erlangen und die Klimafolgen können sich sogar existenziell auswirken. Wir müssen jetzt vor Ort gezielt handeln, damit die Auswirkungen noch begrenzt werden können.“

In Ennepetal ist der Klimawandel zunehmend spürbar: Starkregen führt zu intensiven, kurzen Abflussereignissen, Stürme verursachen Schäden, Hitzephasen werden als belastend empfunden. Starker Borkenkäferbefall und Trockenheit lassen viele Bäume absterben. Frau Dr. Tomaschewski unterstreicht: „Auch wenn viele Auswirkungen des Klimawandels noch nicht so ausgeprägt in Erscheinung treten, sollten alle Anzeichen auf Veränderungen wahr und ernst genommen werden.“

Auch in Hamm standen gerade erst in diesem Sommer wieder Keller infolge von Starkregenereignissen unter Wasser. Das Orkantief Friederike führte im Januar 2018 zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen und hohen Sachschäden durch umgestürzte Bäume und herabfallende Dachziegel. Im Juli desselben Jahres unterstützten die Freiwilligen Feuerwehren das Grünflächenamt der Stadt zum ersten Mal bei der Bewässerung der städtischen Vegetation. „Hitzestress und Trockenheit schädigen unsere Bäume und machen sie anfällig für Schadorganismen“, berichtet Herr Lindner.

Der European Climate Adaptation Award (eca) ist eine Planungshilfe für die kommunale Klimafolgenanpassung. Auch für Städte und Gemeinden, die bereits ein Klimaanpassungskonzept haben, wie die Stadt Hamm, lohnt sich eine Teilnahme. Herr Lindner betont: „Für Hamm wurde kürzlich ein umfangreiches Klimafolgenanpassungskonzept erstellt, das neben einer grundlegenden Analyse und Risikobewertung die bereits vorhandenen Anpassungsmaßnahmen in Form einer Gesamtstrategie zusammenfasst. Die nun beginnende Teilnahme am eca soll bei der Umsetzung eine systematische und vernetzte Vorgehensweise ermöglichen und das Konzept durch weitere Maßnahmen ergänzen und fortschreiben.“

Frau Dr. Tomaschewski ergänzt: Gerade die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Verstetigung sind für eine umfängliche Erfassung und Umsetzung aller notwendigen Maßnahmen entscheidend. Ferner können alle Beteiligten rechtzeitig in das Verfahren einbezogen und Verantwortlichkeiten definiert werden. Der eca wird dazu von uns als sehr geeignetes Instrument eingeschätzt.“

Unter Begleitung eines akkreditierten eca-Beratenden werden Klimaanpassungsmaßnahmen systematisch geplant und in einem Online-Tool übersichtlich strukturiert festgehalten. Nach in der Regel vier Jahren wird im Rahmen eines externen Audits geprüft, wie viele Maßnahmen die teilnehmende Kommune bereits umgesetzt hat. Besonders geschätzt werden beim eca die jährliche Aktualisierung des klimaanpassungspolitischen Aktivitätenprogramms sowie die Praxisnähe.