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Der European Energy Award – das Instrument für Kommunen im Klimanotstand

Zahlreiche Kommunen in Deutschland haben seit Mai 2019 den Klimanotstand ausgerufen. Damit verpflichten sich Städte und Gemeinden, die Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf das Klima zu prüfen und entsprechend zu handeln. Welche kommunalen Aktivitäten für das Klima relevant sind, hat der European Energy Award bereits definiert – ebenso die Maßnahmen zum Schutz des Klimas.

Als erste deutsche Stadt hat die eea-Kommune Konstanz am 2. Mai 2019 den Klimanotstand ausgerufen. Foto: Achim Lehle (CC BY-SA 3.0)

Mit dem Ausrufen des Klimanotstands erkennen Stadt- und Gemeinderäte an, dass es eine menschengemachte globale Erderwärmung gibt und dass die bisher ergriffenen Maßnahmen nicht ausreichen, diese zu begrenzen. Die Kommunen im Klimanotstand stehen nun vor der Frage nach der Klimarelevanz ihres Handelns. Welche Aktivitäten wirken sich auf das Klima aus und wie müssen Maßnahmen umgesetzt werden, damit sie nicht dem Klima schaden, sondern dem Schutz des Klimas dienen?

Antworten liefert der European Energy Award, der auf Basis dieser Fragestellung vor 20 Jahren entwickelt wurde. Der European Energy Award präsentiert einen vollumfänglichen Maßnahmenkatalog, der alle Handlungsbereiche einer Kommune umfasst, die das Klima beeinträchtigen, und Lösungen zur Umsetzung von klimagerechten Maßnahmen anbietet. Das viele Bereiche einer Kommune tangierende Querschnittsthema Klimaschutz wird durch den European Energy Award definiert und klar strukturiert, sodass sich die Kommunen nur noch auf die Umsetzung der richtigen Maßnahmen zu konzentrieren brauchen.

Stimmen aus den eea-Kommunen zum Klimanotstand:

„Der European Energy Award ist zentraler Bestandteil unserer Klimaschutzarbeit in Telgte. Als Umsetzungsinstrument hat sich der eea sowohl innerhalb der Verwaltung als auch auf politischer Ebene etabliert. Den Anforderungen, die der Klimanotstand nun an uns stellt, werden wir auch mithilfe des eea gut gerecht: Unser Energieteam besteht aus den Fachleuten, die die Ansprechpartner für alle klimarelevanten Bereiche sind.“

Marco Imberge, Klimaschutzbeauftragter der Stadt Telgte

„Grundsätzlich haben es eea-Kommunen einfacher, weil sie im regelmäßigen Turnus analysieren, wo sie stehen. Umsetzung und Anpassung im eea-Prozess ermöglichen ebenso wie die Wirkungsanalyse schnelles Reagieren auf die Notstandsbeschlüsse. Ob es bei Symbolaktionismus bleibt, hängt davon ab, ob mehr finanzielle und personelle Ressourcen seitens der Politik bereit gestellt werden, um Maßnahmenpläne schneller umzusetzen und um weitere Maßnahmen zu ergänzen. Die eea-Kommunen sind in diesem Sinne bestens aufgestellt, Klimaschutz zu forcieren.“

Dr. Maria Vankann, Klimaschutzbeauftragte der Stadt Aachen

„Der European Energy Award war zum Zeitpunkt, als die Fridays For Future mit ihrem Anliegen, den Klimanotstand auszurufen, auf uns zugekommen sind, ein wichtiges Werkzeug, um darzustellen, wo wir im interkommunalen Vergleich stehen. Da wir insbesondere im Maßnahmenbereich „kommunale Gebäude und Anlagen“ Nachholbedarf hatten, war schnell klar: Ja, wir können auf kommunaler Ebene noch deutlich mehr zu einem wirksamen Klimaschutz beitragen, und ja, in globaler Betrachtung kann von einem „Klimanotstand“ gesprochen werden. Inzwischen hat die Ausrufung des Klimanotstands beispielsweise dazu geführt, dass ein sog. Energiemanager für die kommunalen Gebäude und Anlagen angestellt wurde. Außerdem sollen mit dem Nachtragshaushalt für 2020 die Mittel für Sanierungen von Gebäuden von 300.000 Euro pro Jahr auf etwa eine Million Euro erhöht werden.“

Lorenz Heublein, Klimaschutzbeauftragter der Stadt Konstanz

Lernen Sie den European Energy Award, seine Instrumente und Maßnahmenbereiche kennen und nehmen Sie bei Fragen gern Kontakt mit uns auf!