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European Energy Award für neun sächsische Kommunen

In Dresden wurden im Rahmen der 12. Jahrestagung „Kommunaler Energie-Dialog Sachsen“ der Sächsischen Energieagentur (SAENA) neun Städte und Gemeinden mit dem European Energy Award ausgezeichnet.

Neu dabei sind die Stadt Markkleeberg und die ostsächsische Gemeinde Kodersdorf. Die nunmehr vierte Zertifizierung erhielten die Städte Delitzsch und Chemnitz, wobei Chemnitz zum zweiten Mal die anspruchsvolle Gold-Zertifizierung erreichte. Zum dritten Mal wurden die Städte Zwickau und Heidenau sowie die Gemeinden Burkhardtsdorf und Großharthau ausgezeichnet. Die Stadt Wurzen erhielt die Auszeichnung zum zweiten Mal.

Mit dem European Energy Award (eea) werden die Energie- und Klimaschutzaktivitäten einer Kommunalverwaltung erfasst, bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft, um Potenziale der nachhaltigen Energiepolitik und des Klimaschutzes identifizieren und nutzen zu können. Der eea wird vom Freistaat Sachsen aus Mitteln des EFRE unterstützt.

Projektbeispiel Burkhardtsdorf
Bis zum Jahr 2020 sollen die CO2-Emissionen in Burkhardtsdorf um 40 Prozent und bis zum Jahr 2050 um 80 Prozent im Vergleich zu 2005 gemindert werden. Einen Beitrag dazu wird der P+R-Parkplatz am ehemaligen Bahnhof Meinersdorf leisten. Im Zuge der Einbindung in die langfristige Planung beim Ausbau des Chemnitzer Modells Stufe 2 „Ausbau Chemnitz – Thalheim“ werden hiervon Pendler profitieren. Somit konnte durch Weitsicht der Gemeinde die Voraussetzung für eine umweltfreundliche Mobilität geschaffen werden.

Projektbeispiel Chemnitz
Eine Fernwärmeversorgung ist die aus ökologischer Sicht optimale Variante für das Quartier Brühl. Ein Teil der benötigten Wärme wird bereits mit Hilfe einer solarthermischen Anlage aus der Kraft der Sonne gewonnen. Bei der Solarthermie wird die Sonnenenergie direkt in Wärme umgewandelt und kann so einen Wirkungsgrad von über 70 Prozent erreichen. Diese Maßnahme ist ein Schritt um das Quartier zukünftig einfach und vollständig über regenerative Energien zu versorgen. Dabei wird nicht nur eine hohe Versorgungssicherheit durch rohrleitungsgebundene Energiequellen erreicht, sondern es wird auch regenerative Energie am Standort erzeugt und für die Kunden eingespeist.

Projektbeispiel Delitzsch
„Zukunft Stadtgrün“ – so lautet eine Devise der Stadt Delitzsch. Mit diesem Programm wird die urbane grüne Infrastruktur in der Stadt mit den angrenzenden Landschaftsräumen verbessert und vernetzt. Für die Bevölkerung wird in Bereichen mit hoher Hitzebelastung im Stadtgebiet ein ansprechender, fußläufig erreichbarer und von Kfz freigehaltener Grüngürtel geschaffen, der eine hohe Biodiversität aufweist. Beispielsweise sollen auf den Flächen von zurückgebauten Wohnblöcken großflächig grüne Erholungsoasen und Kaltluftschneisen entstehen.

Projektbeispiel Großharthau
Großharthau setzt auf seine Jugend und bezieht die Schüler in den kommunalen Klimaschutzprozess mit ein. Ein „Vertrag“ zwischen der Grundschule Großharthau und der Gemeindeverwaltung besiegelt, dass die Hälfte der in der Grundschule eingesparten Energiekosten den Schülern jährlich zur freien Verfügung steht. Die Kinder erleben eigenverantwortlich unter Anleitung der Lehrer die Möglichkeiten des Energiesparens, beispielsweise beim Umgang mit dem Licht in den Klassenräumen oder dem Lüften der Klassenräume.

Projektbeispiel Heidenau
Das Fernwärmeversorgungsgebiet der Stadt Heidenau wurde erweitert und damit neben der Versorgung neuer Objekte auch die bisher in dem Gebiet von Heidenau-Süd mit dezentraler Fernwärme aus fossilem Brennstoff versorgten Abnehmer an die regenerative Heizwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung angeschlossen. Für das gesamte Fernwärmeversorgungsgebiet in der Stadt Heidenau wird ein hervorragender Primärenergiefaktor von 0 erreicht und eine damit einhergehende CO2-Minderung im Stadtgebiet erzielt.

Projektbeispiel Kodersdorf
Die Gemeinde Kodersdorf verfügt über langjährige Erfahrungen beim Einsatz und der Produktion von Holzhackschnitzeln am Sitz der Gemeindeverwaltung. Die Produktion der Holzhackschnitzel erfolgt durch den eigenen Bauhof und besteht im Wesentlichen aus dem Material des Verkehrssicherungsschnittes der eigenen Kommune. Nun wurde der denkmalgeschützte Sozialtrakt des Bauhofs energetisch saniert und ebenfalls mit den selbsthergestellten Holzhackschnitzeln beheizt.

Projektbeispiel Markkleeberg
Die Stadt Markkleeberg ist bereits seit vielen Jahren kontinuierlich dabei, die öffentliche Straßenbeleuchtung und die Lichtsignalanlagen zu modernisieren. Neben dem Einsatz zentraler Steuerungstechnik und einem konsequenten Zählerwesen ist hier vor allem die Umstellung auf LED-Technik zu nennen. Bereits 53 Prozent der öffentlichen Straßenbeleuchtung wurden auf LED-Technik umgestellt – ein Trend, der in den kommenden Jahren weiter verfolgt wird.

Projektbeispiel Wurzen
Die Stadt Wurzen setzt beim Energiemanagement auf Zusammenarbeit und Netzwerke. Mit acht umliegenden Kommunen nahm Wurzen am „Energieeffizienz-Netzwerk“ der enviaM teil. Kern waren einerseits energetische Untersuchungen in der eigenen Kommune und anderseits der gegenseitige Erfahrungsaustausch zu den Einsparmaßnahmen in den anderen Kommunen. Im Rahmen des Projekts wurden neun Objekte energetisch analysiert sowie 31 geeignete Energieeffizienzmaßnahmen erarbeitet, sieben davon wurden erfolgreich umgesetzt.

Projektbeispiel Zwickau
Zwickau will sich zu einem Zentrum moderner, umweltfreundlicher und nachhaltiger Mobilität entwickeln. Dazu werden die Stadt Zwickau und die Volkswagen Sachsen GmbH in Zukunft noch enger zusammenarbeiten und haben dies mit einer entsprechenden Kooperationsvereinbarung besiegelt. Erste Umsetzungsschritte sind die Teilnahme an der Initialberatung „Effiziente Mobilität“ der SAENA und die geplante Erarbeitung eines E-Mobilitätskonzeptes.

Weitere Informationen: www.saena.de