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Mit dem European Climate Adaptation Award (eca) zur erfolgreichen Klimaanpassung

Auch Bochum und Leverkusen nehmen seit Kurzem teil

© Mady Olonscheck

Zwei weitere Städte in NRW starten mit dem European Climate Adaptation Award (eca) parallel zur Teilnahme am European Energy Award (eea): Bochum und Leverkusen.

Frau Jutta Dietrich von der Stabstelle Klimaschutz der Stadt Bochum erläutert: „Der eca dient der Stadt Bochum zur fortlaufenden Steuerung und Kontrolle klimabedingter Aufgaben auf kommunaler Ebene. Hierzu zählen die Dokumentation, das Fortschreiben der Bochumer Aktivitäten und neue Erfolge im Bereich der Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung.“ Umweltdezernent Alexander Lünenbach von der Stadt Leverkusen ergänzt: „Besonders geschätzt werden beim eca die jährliche Aktualisierung des klimaanpassungspolitischen Aktivitätenprogramms sowie die Praxisnähe.“

Die Auswirkungen des Klimawandels sind in beiden Kommunen bereits zu spüren: In Leverkusen leiden die Bäume sowohl unter Trockenheit als auch einem starken Eichenprozessionsspinnerbefall. Auch der Bau der Leverkusener Autobahnbrücke verzögerte sich um ein Jahr, da die Kampfmittelsondierungen rund um den Flusspfeiler auf Kölner Seite aufgrund des langanhaltenden Niedrigwassers nicht wie geplant durchgeführt werden konnten. „Bei uns in Leverkusen ist die Notwendigkeit zur Anpassung an den Klimawandel erkannt worden“, betont Herr Lünenbach und fügt hinzu: „Durch Extremwetterereignisse der vergangenen Jahre – insbesondere im Sommer 2014, 2018, 2019 – sind die Folgen des Klimawandels stärker als bisher in das Bewusstsein der städtischen Bevölkerung und in den Fokus der kommunalen Akteure gerückt.“

Auch die Stadt Bochum erlebte in den letzten Jahren zahlreiche, heftige Unwetterereignisse. Hierauf wurde bereits mit vielen Maßnahmen reagiert. Hierzu zählen das zusätzliche Anpflanzen von Bäumen zur Verschattung, die Erhöhung der Albedo von Fassaden und Plätzen, die Installation von Wasserspielen/Brunnenanlagen, die Anlage von Notwasserwegen, Entsiegelungsmaßnahmen, die Schaffung von Regenrückhaltebecken sowie einer multifunktionalen Retentionsfläche. Frau Dietrich erläutert: „Auch extensive Dachbegrünungen wurden bereits ausgeführt, wie z.B. an der Kindertagesstätte Pfiffikus, an der Halbachstraße oder an der Gesamtschule Maria Sibylla Merian in Bochum-Wattenscheid.“

Beide Städte haben mit dem eca-Zyklus begonnen. Herr Lünenbach erklärt: „Die Stadt Leverkusen hat bereits ein fach- und institutionsübergreifendes Klimateam zusammengestellt, welches im eca-Prozess das relevante Steuerungsinstrument zur Entwicklung, Umsetzung und Bewertung der kommunalen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel ist.“

Nach der Erstellung einer Klimawirkungs- und Ist-Analyse wird im Rahmen des eca-Prozesses ein klimaanpassungspolitisches Aktivitätenprogramm erarbeitet, das jährlich aktualisiert und ergänzt wird. Unterstützt durch einen akkreditierten eca-Beratenden werden geeignete Anpassungsmaßnahmen vor Ort umgesetzt und nach in der Regel vier Jahren im Rahmen einer Auditierung beurteilt. Mit der renommierten eca-Auszeichnung kann der Bevölkerung gezeigt werden, was beim Thema Klimaanpassung bereits erreicht wurde.

Frau Dietrich resümiert: „Um das Thema der Klimafolgenanpassung als festen Bestandteil in den kommunalen Strukturen zu etablieren, ist das Zertifizierungsverfahren des eca ein sehr hilfreiches Instrument und daher für andere Städte, aus Bochumer Sicht, sehr zu empfehlen.“

Weitere Informationen:
Bundesgeschäftsstelle European Climate Adaptation Award
Dr. Mady Olonscheck
Tel: 030 39042 68     
E-Mail: molonscheck@european-climate-award.de
www.european-climate-award.de