| eea-News

Wörrstadt wird als erste Verbandsgemeinde mit dem European Energy Award ausgezeichnet

Die Verbandsgemeinde Wörrstadt ist am 8. November 2017 in Mainz mit dem European Energy Award (eea) ausgezeichnet worden. Damit darf sie sich als erste Verbandsgemeinde in Deutschland „Europäische Energie- und Klimaschutzkommune“ nennen. Neben dem Landkreis Cochem-Zell, ist Wörrstadt die zweite Kommune in Rheinland-Pfalz, die die Zertifizierung erreicht.

©MUEFF

In einer Zeremonie im Mainzer Umweltministerium durfte Bürgermeister Markus Conrad vor zahlreichen Gästen und Medienvertretern vortragen, was die Verbandsgemeinde Wörrstadt im Klimaschutz bereits erreicht und welche ambitionierten Ziele sie sich gesetzt hat.

Europäische Energie- und Klimaschutzkommune - in 20 Monaten

Im November 2015 entschied sich die Verbandsgemeinde Wörrstadt dazu, am Zertifizierungsverfahren des EEA teilzunehmen und damit ihre Energie- und Klimaschutzaktivitäten zu überprüfen und zu bewerten. Am Ende des ersten Durchlaufs erhielt sie einen IST-Zustand in Sachen Energie und Klimaschutz und eine Marschrichtung für die nächsten Jahre. 55% Zielerreichung reichten für die Zertifizierung mit dem EEA. „Eine Zertifizierung in nur 20 Monaten zu schaffen, ist eher unüblich. Wir sind die erste Verbandsgemeinde in Deutschland, die sich als Europäische Energie- und Klimaschutzkommune bezeichnen darf und als solche ausgezeichnet wurde“, so Bürgermeister Markus Conrad.

Mit 28 Windenergieanlagen, davon eine in städtischer Hand, werde bilanziell fast das Anderthalbfache des eigenen Stromverbrauchs regenerativ erzeugt. Auch beim Energiemanagement der Liegenschaften und in der Elektromobilität ist die VG aktiv. An ein Ausruhen ist aber nicht zu denken, denn der Prozess des European Energy Awards verlangt nach weiteren Maßnahmen und Projekten, deren Umsetzung wiederum jährlich überprüft wird.

In der Planung: Ladeinfrastruktur, Quartierskonzepte und Plus-Energie-Kläranlage

Klimaschutzmanagerin Daria Paluch erläutert: „Bereits im März dieses Jahres haben wir dem Verbandsgemeinderat ein umfangreiches Maßnahmenprogramm für die nächsten Jahre vorgestellt. Wir werden insbesondere die Ladeinfrastruktur im Verbandsgemeindegebiet ausbauen, die Straßenbeleuchtungsanlagen auf energieeffiziente LED-Technik umrüsten sowie das Gebäude- und Energiemanagement in unseren kommunalen Liegenschaften ausbauen.“

Weiterhin werden im kommenden Jahr für 5 Ortsgemeinden Quartierskonzepte erarbeitet, um die Themen Energie und Klimaschutz auf Ebene der Ortsgemeinde zu behandeln. Die Erstellung der Quartierskonzepte wird dabei unter umfassender Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern erfolgen.

Bei der Zeremonie im Umweltministerium wies Bürgermeister Conrad zudem auf ein „einmaliges Projekt“ hin: Die Planung einer Plus-Energie-Kläranlage, die gemeinsam mit der Nachbargemeinde betrieben werden soll. Dank einer Kooperation mit einem Lebensmittelunternehmen soll es zu schaffen sein, dass dieses Klärwerk mehr Energie erzeugt, als es verbraucht.

Kommunaler Klimaschutz braucht dauerhafte Zuständigkeiten

Zuvor hatte André Butz vom Berliner EEA-Büro die anspruchsvollen Kriterien für die Preisvergabe erläutert. Als zentrale Voraussetzung nannte er „klare Verantwortlichkeiten vor Ort“ - und lobte in diesem Zusammenhang die Wörrstadter VG-Verwaltung: Hier gebe es ein bereichsübergreifendes Energieteam sowie den Willen, Klimaschutz auf Dauer auch im Stellenplan zu verankern. Butz: „Kommunaler Klimaschutz braucht dauerhafte Zuständigkeiten, sonst wird das nichts.“

Quelle: ENERGIEAGENTUR Rheinland-Pfalz